Ich bin betroffen. Ich habe Fibromyalgie, bzw. ich sage ich hatte Fibromyalgie. Das Chamäleon der Medizin. Fibromyalgie ist eine Ausschlussdiagnose und wird im Rheumaformkreis eigeordnet. Rein medizinisch gesehen, fehlt den Betroffenen nichts. Blutbefunde wie Rheumafaktoren sind unauffällig, auch Entzündungswerte (CRP) sind nicht erhöht. Röngten der betroffenen Gelenke zeigen keinerlei Entzündungen und auch Nervenleitbahnkontrollen sind befundlos. Fakt ist, Fibromyalgie ist real und eine sehr schmerzhafte Erkrankung.
Betroffene werden oft als Hypochonder abgestempelt, denn das Umfeld kann den Schmerz, der medizinisch nicht ersichtlich ist oft nicht nachvollziehen. Dadurch kommt es nicht selten zu sozialem Rückzug, welcher den Stress und somit die Schmerzen fördert. Und hier kommt dazu jetzt meine ganz persönliche Geschichte, meine Erfahrungen und meine Tipps wie du den Weg zur Linderung finden kannst. Vielleicht werden dir hier sogar Fragen beantwortet wenn du betroffen bist oder die Diagnose im Raum steht:
Der Beginn. 2019 war ich mit meinem Mann auf Urlaub in Portugal. Wir hatten den Urlaub unseres Lebens. Hätte ich gewusst was danach auf mich zukommt, hätte ich mich vermutlich im Meer ertränkt. Nach der Rückreise wurde ich zunächst krank. Ich hatte einen "grippalen Infekt", so dachte ich. Ich fühlte mich ständig müde, nein eher erschöpft. Geistig sowie körperlich. Es wurde mir einfach alles zu viel. Die Kinder, der Job, der Haushalt. Und dann begannen sie - Schmerzen die an eine Art Sehnenscheidenentzündung erinnerten. Nur, dass sie nicht einseitig auf einer Hand auftraten sondern wie eine bunte, blinkende Ampel am ganzen Körper. Mit Schmerzen wie Blitze, Stromschläge und Messerstiche durchfuhr es mich den ganzen Tag. Die Schmerzen kamen und gingen, waren nie auf nur einer einzigen Stelle. Mal blieben sie länger mal kürzer. Nach durchgehenden Schmerzen von mehreren Monaten kamen sie dann in Wellen. Alle 14 Tage wurde ich von diesen schrecklichen Schmerzen erfasst, begleitet von unfassbarer Erschöpfung und dem Gefühl immer wieder krank zu werden.
Rückblick. Schon in Jugendjahren hatte ich immer wieder schlimme Schmerzen im Rücken, musste auf der ganzen Wirbelsäule infiltriert werden weil ich angebliche "Muskelansatz-Entzündungen" der Mulitifidi hatte. Diese Muskeln sind federartig an der Wirbelsäule angereiht. Aber diese Behandlungen haben nicht wirklich viel bewirkt. Was war zwischen den einzelnen Schüben immer wieder Jahrelang eine Pause. Nach verschiedenen erfolglosen Untersuchungen im Jahr 2019/2020 wurde dann als Verlegenheitsdiagnose Hypermobilität als Ursache in den Raum gestellt. Eine echte, belegbare Diagnose gab es aber nicht. Als sich meine Archillessehnen im Frühjahr grundlos entzündeten hat es mir gereicht. Ich habe eine Reha angefordert mit der dringenden Bitte um eine Diagnosenstellung. Ich konnte für mich nur aktiv handeln wenn ich wusste was der Ursprung ist. Eine medikamentöse Testerei kam für mich nicht in Frage. Ich will die Wurzel finden nicht die Symptome unterdrücken. Und ich habe sie bekommen. Fibromyalgie.
In den letzten Jahren habe ich viel versucht. Pilates hat mich dabei sehr unterstützt. Kombiniert mit einer veganen und vor allem glutenfreien Ernährung habe ich meine Schmerzen schon um etwa 50 % reduziert. Seit etwa 2 Monaten bin ich jedoch komplett schmerzfrei denn ich habe nach Beobachtungen, Fortbildungen, Ausbildungen und Fachliteratur herausgefunden, dass diese Muskelfaserschmerzen durch ein Hormonungleichgewicht hervorgerufen wurden.
Ich habe mich auch mit anderen Betroffenen, übrigens nur Frauen, unterhalten und habe so meine eignen persönlichen "Studien" begonnen. Alle Frauen waren um die 30-35 Jahre als die Schmerzen das erste Mal auftraten. Bei vielen konnte ich ab Beginn der Schmerzen vermehrt PMS feststellen. Allen tut Bewegung im moderaten Bereich wie etwa Pilates sehr gut und fast alle haben mit einer anti-entzündlichen, pflanzenbasierten Ernährung tolle Fortschritte gemacht.
In meiner Ausbildung zur Expertin für ganzheitliche Frauengesundheit (kurz: Zykluscoach) ist mir sofort aufgefallen, dass meine intervallartigen Schmerzen im Verlauf des Zyklusses kamen und zwar immer dann, wenn der Eisprung vorbei war. Also in der Lutealphase wo PMS Symptome zum Vorschein kommen.
Aber wie komme ich jetzt zur Schmerzfreiheit?
Ich habe viel mit natürlichen Unterstützungen gearbeitet. Vor allem die zyklische Ernährung und das zyklische Training haben maßgeblich zur Schmerzfreiheit beigetragen, denn beides ist unglaublich wichtig für uns Frauen. Bewegung, ja auch im Schmerz, ist unsere Nummer 1. Denn durch Bewegung wird der Lymphfluss angeregt, was wiederum unsere Entgiftungsorgane wie die Leber unterstützen. Rheumapatienten haben moderate Bewegung schon lange für sich entdeckt, denn durch Pilates, Yoga & Co. wird die Flüssigkeit in den Gelenken abtransportiert und die Gelenke fühlen sich nicht mehr so geschwollen an.
Mit der Ernährung aus der Natur können wir unseren Körper zyklusgerecht unterstützen. Denn in jeder Zyklusphase braucht der Körper von bestimmten Nährstoffen etwas mehr. Während der Periode gieren wir förmlich nach Magnesium & Eisen (Schokolade) aber auch in der Lutealphase lässt Heißhunger oft grüßen, der Kohlehydratanteil solle deshalb auch ordentlich erhöht werden vor der Periode. In der Follikelphase hingegen sind wir im körperlichen Aufbau, unsere Gebärmutter bereitet sich auf einen Mitbewohner vor. Proteine sollten jetzt erhöht werden und in Form von Nüssen, Tofu, Bohnen & Linsen aber auch magerem Fisch oder Huhn aufgenommen werden.
Du siehst, nicht nur Pilates oder Ernährung alleine sind der Key für chronische Schmerzen, es ist immer das große Ganze. Um deiner Fibromyalgie den Gar auszumachen habe ich folgenden Plan für dich:
zyklisches Training, angepasstes Pensum & Intensität an die einzelen Zyklusphasen Follikelphase, Lutealphase & Menstruation - auch im Personaltrainingspaket ganz auf dich zugeschnitten
zyklische Ernährung, pflanzenbasiert
mentales Training - Entspannungsübungen wie autogenes Training & Meditationen
Yoga zum Training für Körper, Geist & Seele
GENUSS - das Leben genießen, den Fokus weg vom Schmerz und wieder Lebensfreude finden. Denn wenn du deiner "Krankheit" keine Aufmerksamkeit schenkst, kannst du den Blick auf das Schöne lenken. Probiere das gleich bei einem Spaziergang durch den Wald.
Du siehst es muss nicht immer sofort die Medikation ein Weg sein. Auch mit der zyklischen Lebensweise, an unser Frausein angepasst, kannst du schon sehr viel Positives bewirken. Finde für dich die passende moderate Bewegung, welche dir Spaß macht. Suche dir Entspannungsmethoden die du in den Alltag integrieren kannst. All das ist schon ein Schritt in die richtige Richtung. Versuche auch nicht alles auf einmal zu ändern. Step by Step.
Du kannst eine Schnupperstunde bei mir im Studio oder für Zoom buchen und dir so ein Bild von der unglaublichen Bewegungsform Pilates Fusion und dem ganzen MB Hormon Pilates & zyklus Health Konzept machen.
Egal für welchen Weg du dich entscheidest. Ich begleite dich gerne.
See you on the Mat! xxx Mela
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